Eat, save, love: 5 Ideen für nachhaltigen Genuss

Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem, gegen das wir gemeinsam etwas tun können. Diese tollen Projekte sind eine nachhaltige Liebeserklärung an die schönste Sache der Welt: Essen.

von Alexandra Gojowy

Wusstest du, dass jeder Deutsche jährlich bis zu 90 Kilogramm Lebensmittel wegwirft? Dazu zählen hauptsächlich Obst, Gemüse und Backwaren. Doch nicht nur die privaten Haushalte füllen die Tonnen. Supermärkte und Restaurants leisten einen erheblichen Beitrag zur Verschwendung von oft noch essbaren Lebensmitteln. Dabei gibt es viele leckere und regionale Wege, Nahrungsmittel nachhaltig zu verwerten.

Der Avocado Toast, der hübsch angerichtete Frühstücksteller oder der Burger vom Food Truck – all das sind beliebte Motive für die Smartphone-Kamera. Wir liebes es, unser Essen in Szene zu setzen. Und verschwenden es doch kiloweise. Dabei kann jede Mahlzeit eine Chance sein, etwas für Mensch und Umwelt zu tun. Im zweiten Teil unserer Nachhaltigkeits-Reihe stellen wir euch fünf tolle Projekte vor, mit deren Hilfe ihr achtsamer mit Lebensmitteln umgehen könnt – und nebenbei auch noch richtig genussvoll satt werdet!

1. Marktschwärmer werden

“Gib deinem Bauern die Hand” – so das Motto von Marktschwärmer. Dahinter steckt ein geniales Konzept: online und gleichzeitig regional einkaufen. Auf marktschwaermer.de kann man regionale Produkte ganz einfach in den digitalen Einkaufswagen legen und bequem per Kreditkarte bezahlen. Anschließend holt man seine Bestellung bei der sogenannten “Schwärmerei” in der Nähe ab. Die Verteilung findet wöchentlich statt und ist außerdem Begegnungsstätte zwischen Produzent und Konsument. Denn die Mitglieder möchten nicht nur wissen, wo genau ihre Lebensmittel herkommen, sondern auch Teil einer Community sein. Also lasst uns gemeinsam regionale Erzeuger unterstützen!

Alle Produkte sind saisonal und oft sogar ökologisch angebaut. Schau einfach auf der Online-Karte nach, ob es auch in deiner Nähe eine Möglichkeit gibt, direkt vom Bauern einzukaufen. Wenn nicht, dann kannst du sogar selbst eine Abholstation gründen. Das wäre doch ein schönes Projekt für die zweite Jahreshälfte! Ins Schwärmen gerät man dabei ganz nebenbei. :)

2. Too good to go - die App gegen Nahrungsmittelverschwendung

Mit der App Too Good To Go kannst du Restaurants oder Cafés in deiner Nähe finden, die am Ende des Tages noch Ware übrig haben. Viele Lebensmittel, die während des Tagesgeschäfts nicht verkauft werden, landen sonst nämlich in der Tonne, statt auf dem Teller. Und das kostet viele wirtschaftliche und ökologische Ressourcen. Denn schon die Produktion eines einzigen Burgers verbraucht fast soviel Wasser wie 90 Minuten Duschen!

Fast täglich wächst die Zahl der neuen Kooperationen: Von Sushi über Backwaren und Schokolade, findet man oft schon ab 2 Euro ein Essen in der Nähe. Einfach per App einen Gutschein erwerben und kurz vor Ladenschluss direkt beim Bäcker oder Restaurant einlösen. Damit tust du nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für den eigenen Geldbeutel.

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3. Etepetete - wer i(s)st schon gerne normal?

Lust auf frisches Obst und Gemüse und nicht allzu etepetete, was die Optik angeht? Dann ab zu Etepetete und online eine Kiste Grünzeug bestellen. Schließlich kommt es auf die inneren Werte an und das gilt auch bei Früchten! Etepetete rettet Lebensmittel, die aufgrund ihres Aussehens nicht in den Handel gelangen. Tatsächlich gibt es strenge EU-Vorschriften, die Größe, Gewicht und Farbe aller Obst- und Gemüsesorten vorgeben. Was nicht der Norm entspricht, kommt weg. Daran müssen sich auch die Lieferanten halten. Allerdings sind weder Menschen noch Pflanzen uniform. Kein Apfel gleicht dem anderen, genauso wie jedes Bund Möhren unterschiedlich große Rüben enthält. Also hab ein Herz für krumme Möhren und melde dich für die Etepetete Retterbox an! So wird dir wöchentlich eine Gemüsekiste geliefert, die garantiert frisch vom Feld und einzigartig ist.

4. Food Sharing

Du willst Lebensmittel aus der Supermarkt-Mülltonne befreien und selber verteilen? Dann melde dich bei Foodsharing an. Seit 2013 engagieren sich bereits über 20.000 ehrenamtliche Mitglieder und retten, was das Zeug hält. In 2.700 Betrieben werden Nahrungsmittel vor der Tonne bewahrt, um ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen. Bevor man selbst zum "Food Saver" wird, muss man ein kleines Quiz ausfüllen und kann anschließend auf einer interaktiven Karte einsehen, welche Betriebe etwas abzugeben haben. Dann wird "fairteilt". Ob die überschüssigen Nahrungsmittel an Obdachlose, Sozialeinrichtungen oder für den privaten Verzehr verwendet werden, kann im Team entschieden werden. Jeder ist nach der Abholung allerdings für seinen Anteil verantwortlich. Und das ist eine besondere Herausforderung, denn es kann sich schon mal um mehrere Kilo Brot handeln. All das für einen guten Zweck und das Ehrenamt. Sharing is caring!

5. Restlos Glücklich: Verein für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln

Aline Henkys und Leoni Beckmann starteten 2015 mit einer Vision: Restlos glücklich werden! Wie sie das umsetzten? Mithilfe von Crowdfunding und der genialen Idee, weggeworfene aber noch frische Lebensmittel im eigenen Restaurant zu servieren. Rund ein Jahr später feierte das Berliner Restaurant schließlich seine Eröffnung und kocht seitdem ausschließlich mit Produkten, die eigentlich schon für die Mülltonne bestimmt waren. Hinter dem Namen verbirgt sich mittlerweile ein ganzer Verein. Die Gründer wollen Menschen dazu bewegen, nachhaltiger zu konsumieren und den kulinarischen Anspruch trotzdem hochhalten. Das Restaurant kann man leider nur in Berlin besuchen, trotzdem ist der Verein auch überregional aktiv. Neben dem Gastronomiebetrieb veranstaltet das Team außerdem Kochkurse und Workshops. Wir sind restlos überzeugt!

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht, so gehören Nachhaltigkeit und Achtsamkeit zusammen. Achtsamkeitstraining erhöht die Selbstwahrnehmung und wirkt sich positiv auf den Umgang mit anderen Menschen aus. Indem man das eigene Verhalten reflektieren lernt, kann man mehr Verantwortung übernehmen und vielleicht sogar andere dazu inspirieren, dasselbe zu tun. Also lasst uns gemeinsam über den Tellerrand schauen. Schließlich macht essen in Gesellschaft immer noch am meisten Spaß.


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