Meditation – Eine Frage des Alters?

Meditation praktiziert man höchstens als Yogi oder während der Selbstfindung in Asien? Schluss mit veralteten Vorurteilen! Denn Achtsamkeitstraining hat sich längst in allen Lebensphasen bewährt.

Von Alexandra Günther und Alexandra Gojowy

Wer sind eigentlich all diese meditierenden Menschen? Laut einer aktuellen Umfrage von (link: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/274795/umfrage/haeufigkeit-von-meditation/ text: Statista), nahmen sich im Januar 2017 elf Prozent der Befragten in Deutschland täglich Zeit für die innere Einkehr. Manch einer glaubt trotzdem noch, Meditation sei nur was für Mönche, spirituelle Hippies und die Midlife-Crisis. Meditation steigert jedoch auf ganz unterschiedliche Arten unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität, sodass praktisch jede Bevölkerungsgruppe ihre Vorteile daraus ziehen kann. Vorteile, die nicht nur auf ein bestimmtes Alter begrenzt sind. Während man in hohem Alter vor allem von den positiven Effekten auf die Gesundheit profitiert, können Kinder ihre Konzentration steigern und Berufseinsteiger ihre Stressresistenz erhöhen.

Wir möchten euch im Folgenden ein paar interessante Fakten zu Meditation in den unterschiedlichen Lebensphasen näher bringen. Und zeigen, dass Achtsamkeitstraining keine Frage des Alters, sondern nur der Bereitschaft ist.

Achtsamkeitstraining für Kinder

Dass Kinder meditieren, ist relativ ungewöhnlich. Tun sie es doch, kommen sie meist aus Familien, in denen Meditation schon einen festen Platz hat, wenn zum Beispiel die Eltern schon regelmäßig meditieren. Dabei kann Meditation großen Einfluss auf das Wohlbefinden aller Kinder haben.

Kinder werden heutzutage stärker gefordert als noch vor wenigen Jahrzehnten. Nicht nur aufgrund des Leistungsdrucks in der Schule, sondern auch wegen der Vielzahl an möglichen Freizeitaktivitäten. Im Internet und in sozialen Netzwerken werden sie mit Eindrücken regelrecht überflutet, es herrschen Hektik und Unruhe. Heutzutage nehmen viele Kinder ihre Smartphones schon mit in den Unterricht, wo sie vor sogenannten “Smartboards” sitzen und den Stundenplan via App aufrufen. Zunehmender Stress und Erschöpfung lasten daher nicht nur auf Erwachsenen, sondern betreffen auch schon die ganz junge Generation. Meditation kann helfen, mit der Schnelllebigkeit unserer Zeit, der Reizüberflutung und der erwarteten Leistungsfähigkeit besser zurechtzukommen. Sie bringt für einen Moment Ruhe und Gelassenheit und kann zudem die Konzentrationsfähigkeit und das Selbstbewusstsein erhöhen. Während Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter Meditation auf spielerische Art erlernen können, kann sie im Jugendalter durchaus auch schon ernsthaft praktiziert werden.

Die Wiener Pädagogin Ingrid Teufel integriert kleine Achtsamkeitsübungen in den Schulunterricht ihrer Klassen, um Kindern beizubringen, besser mit negativen Emotionen umzugehen. "Durch gezielte Aufgaben lernen die Kinder und Jugendlichen, wie sie ihre Wahrnehmung und Aufmerksamkeit ganz auf sich lenken und so auch für ein angenehmeres Miteinander sorgen. Weil sie lernen, vorurteilsfrei zu beobachten und zu handeln", so Teufel. Fähigkeiten, die auch nach den ersten Schuljahren von enormer Bedeutung sind. Bewusstes Handeln und eine gute Selbstwahrnehmung helfen außerdem bei den typischen Herausforderungen des Teenagerdaseins. Eine Zeit, in der man sich viel mit anderen vergleicht und auch erste Erfahrungen mit Mobbing und Rivalitäten macht. Die positiven Effekte von Achtsamkeitstraining auf das Sozialverhalten sind in dieser Lebensphase besonders wertvoll. Und halten ein Leben lang an.

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Meditation für Berufseinsteiger

Mit dem Einstieg in das Studium und später auch in das Berufsleben, erhöht sich der Stress nochmal um ein Vielfaches. Viele junge Erwachsene sind aufgrund der weltpolitischen und wirtschaftlichen Lage außerdem zunehmend verunsichert. Unsere Arbeitswelt wird zunehmend schneller und digitaler, kaum einer kann sich wirklich vorstellen, wie die Arbeitswelt von morgen aussehen wird. Die allgemeine Unsicherheit schürt vor allem unsere Ur-Ängste gegenüber Fremden und der Zukunft im Allgemeinen.

Niemand ist frei von Ängsten und doch können wir lernen, besser mit ihnen umzugehen. Nehmen wir uns Zeit für eine meditative Auszeit und integrieren sie in unseren Alltag, können wir nicht nur unsere Widerstandskraft stärken, sondern auch Sorgen besser einschätzen und klarer bewerten. Als Berufseinsteiger setzen wir außerdem die Weichen für unsere Zukunft und wollen uns darüber bewusst werden, was unsere Prioritäten, Leidenschaften und Werte im Leben sind. Eine regelmäßige Meditationspraxis unterstützt uns auf dem Weg zu uns selbst, indem sie uns ständig daran erinnert, die wesentlichen Dinge nicht aus den Augen zu verlieren.

Ruhe in der Rush Hour des Lebens

Achtsamkeitstraining hat somit Einfluss auf unsere Gewohnheiten, unsere Verhaltensweisen und auch auf den Kontakt mit unseren Mitmenschen. Die Herausforderung in der Lebensphase des jungen Erwachsenen besteht hauptsächlich darin, sich neben all den beruflichen und familiären Verpflichtungen Zeit für sich selbst zu nehmen und sich aktiv um das eigene Wohlbefinden zu kümmern.

Je älter Menschen werden, desto häufiger lehnen sie Meditation mit der Begründung ab, dass sie sich dafür zu alt fühlen. Erstaunlich, denn jeder will älter werden, aber kaum jemand will alt sein. Dabei sollte spätestens an dieser Stelle klar sein, dass Meditation keine Frage des Alters ist. Im Gegenteil. Meditieren erhöht zum Beispiel nachgewiesenermaßen die Denkleistung. Die Großhirnrinde wird stärker, was sich nicht nur auf unsere Gedächtnisleistung, sondern auch auf unsere Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung auswirkt. Generell verbessert sie den Erhalt unserer kognitiven Fähigkeiten.

Viele ältere Menschen leiden außerdem an Schlafstörungen, in Deutschland sogar fast jeder Zweite über 65 Jahren. Das wirkt sich erheblich auf die Lebensqualität aus. Eine regelmäßige Meditationspraxis kann hier helfen, sich abends nicht von Gedanken ablenken zu lassen, die einem den Schlaf rauben. Auch Dr. Inka Tuin, Leiterin der psychosomatischen Schlafambulanz an der Universität Mainz, bestätigt die positiven Auswirkungen von Achtsamkeit auf die Nachtruhe. Die Psychotherapeutin sagt “Achtsamkeit ist eine Haltung. Beunruhigende Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen betreffen einen damit nicht mehr so sehr."

Außerdem haben wissenschaftliche Studien nachgewiesen, dass Meditation das Immunsystem stärkt, den Blutdruck senkt sowie vor Herz- und Kreislauferkrankungen schützt. Meditation kann uns also helfen, länger (link: http://7mind.de/warum-meditation-lernen/gesundheit Target:_blank text: gesund) zu bleiben, indem sie Körper und Geist auch in hohem Alter noch stärkt.

Die gute Nachricht: Meditieren kann jeder, man ist nie zu jung oder zu alt, sich mit dem Thema zu befassen. Natürlich möchte nicht jedes Kind stillsitzen, und nicht jeder Erwachsene fühlt sich dabei wohl. Achtsamkeit ist allerdings vielfältig und Meditation ist nur eine Methode, sie zu praktizieren. Wer Gefallen daran findet, wird auf Dauer in jedem Fall sein körperliches und geistiges Wohlbefinden erhöhen – und zwar in jedem Alter.

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