3 Entspannungsrituale für jede Gelegenheit

Bei Ritualen denkst du an Gläserrücken und Feuertanz? Wir zeigen dir 3 Entspannungsrituale ganz ohne Hokuspokus. Für mehr Ruhe und Gelassenheit in deinem Alltag.

Sarah Schömbs

3 Entspannungsrituale für jede Gelegenheit

Rituale ziehen sich durch unseren gesamten Alltag. Vom obligatorischen Kaffee am Morgen über das Aufschütteln der Kissen vor dem zu Bett gehen. Einige von ihnen leben wir bewusst, andere schleichen sich ein. Manche verhelfen zu mehr Entspannung, während andere von unserem Partner liebevoll als “die kleinen Ticks und Macken” abgenickt werden.

Fakt ist, dass Rituale in verschiedensten Formen und Farben seit Jahrtausenden überall auf unserer Erde praktiziert werden. Sie geben Aufschluss über die Identität, Verhaltensweisen und das Zusammengehörigkeitsgefühl einzelner Gruppen und haben nicht - wie häufig angenommen- ausschließlich einen religiösen oder mystischen Charakter.

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Während wir heute über Morgenrituale und Entspannungsroutinen sprechen, zeigten sich Rituale früher beispielsweise in besonderen Bestattungen oder einem symbolischen Farbgebrauch. Doch auch wenn wir heute unserem Partner keine Höhlenmalerei hinterlassen oder eine Feuerzeremonie in unserem Wohnzimmer veranstalten, bleibt eines im Kern gleich: Rituale sind wichtig für die persönliche sowie kollektive Identität. Sie verleihen Struktur, geben Aufschluss über Verhaltenskodexe und können zwischenmenschliche Beziehungen stärken. In der Gruppe sowie in der Partnerschaft.

Auch in Sachen Entspannung können Rituale ein hilfreiches Mittel sein. Erfahre, was du tun kannst, wenn der Alltag dich gefangen hält, das Fass am überlaufen ist und du einfach mal eine Pause brauchst. Denn was könnte in so einem Moment schließlich schöner sein, als ein kleines Ritual, um wieder bei dir selbst anzukommen? Klingt gut? Los geht’s!

1. Deine persönliche Teezeremonie

Teezeremonien existieren bereits seit Jahrhunderten in den verschiedensten Kulturen der Welt. Eine ganz besondere Teezeremonie ist die japanische, die sogenannte Chanoyu. Im Fokus dieses traditionellem Teerituals steht nicht nur das Trinken des Tees, sondern der gesamte Ablauf, inklusive aller Utensilien und dem besonderen Setting.

Sinn des Rituals ist die Selbstfindung sowie ein Leben in Harmonie und Einklang - mit sich, der Umwelt und dem gesamten Universum. Dafür wird über verschiedene Schritte zunächst der Alltag hinter sich gelassen, das Schlechte und Böse abgewaschen und gesellschaftliche Unterschied abgelegt. Bedeutet: Beim Teetrinken ist jeder gleich. Der Tee bringt die Menschen zusammen, schenkt einen Raum für Ruhe und Besinnung und ist eine echte Wohltat für Geist und Seele.

Auch in der britischen Kultur hat die klassische “Tea Time” einen festen Platz in jedem britischen Herzen. Hier steht vor allem die kleine Auszeit im Vordergrund. Der Tee wird mit Scones und besonderer Konfitüre serviert, es wird geplaudert und entspannt. Streitigkeiten, Anspannung oder Hektik haben hier keinen Platz.

Kreiere auch du dein eigenes Teeritual. Gestalte dein kleines Gesamtkunstwerk der Entspannung. Gieße deinen Lieblingstee auf, suche dir einen schönen, aufgeräumten Ort und widme dich voll und ganz dem bewussten Trinken deines Tees. Erlaube dir einen Moment der Stille. Drücke auf die Stopptaste und schalte während deiner Teezeremonie alle elektronischen Geräte offline. Diese 15 Minuten gehören dir.

Viele Tees, die wir hierzulande gerne trinken, haben eine besondere Tradition und Art der Zubereitung. Wusstest du zum Beispiel, dass Ostfriesischer Schwarztee mit Kluntje und Kondensmilch oder Sahne getrunken wird? Probiers doch mal aus. Schließlich muss es nicht immer der Matcha-Latte sein.

Du kannst deine persönliche Teezeremonie erweitern und ausschmücken wie du möchtest. Blumen, Kekse, eine kuschelige Decke oder Kerzen können dich atmosphärisch unterstützen und einen hilfreichen Entspannungsimpuls geben.

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2. Abendroutine zu zweit

Schlafstörungen sind mittlerweile keine Seltenheit in unserer schnelllebigen Gesellschaft. Ständige Erreichbarkeit, ein permanenter Austausch über Social Media und scheinbar nie endende Aufgaben führen dazu, dass am Abend das Abschalten immer schwerer fällt. Ein Entspannungsritual vor dem Einschlafen kann helfen! Und das Beste? Du kannst es mit deinem Partner gemeinsam durchführen. So könnt ihr gemeinsam den Tag abschließen und entspannt in den Schlaf finden. Wir möchten dir ein paar Anregungen geben:

1. Arbeit hat hier nichts zu suchen. Achte darauf, dass du weder deine Mails, noch das Lernmaterial aus der Klausurenphase mit ins Bett nimmst. Die zwei bis vier Quadratmeter deines Bettes sind dem Schlaf gewidmet. Schaffe hier Distanz zu dem, was dich im Alltag beschäftigt und löse dich von tagtäglichen Aufgaben, der Arbeit oder sonstigen Ablenkungen. Dein Bett ist ein Ort der Ruhe. Hier hat außerdem weder Social Media noch Game of Thrones etwas zu suchen. Stoppt die Informationsflut, sobald ihr das Schlafzimmer betretet. So könnt ihr den Geist und den Körper darauf konditionieren, im Schlafzimmer abzuschalten und das Gedankenkarussell hinter euch zu lassen.

2. Vorhang zu. Versucht, wenn möglich, das Schlafzimmer abzudunkeln, sobald ihr ins Bett geht. Der Körper benötigt Hell- und Dunkelinformationen, um sich auf einen Tages- oder Nachtrhythmus einzustellen.

3. Schafft auch hier gemeinsam die richtige Atmosphäre. Ein frisch gemachtes Bett, ein nach Lavendel duftendes Schlafzimmer oder frische Blumen auf dem Nachttisch laden doch schon förmlich dazu ein, sich der Nachtruhe hinzugeben.

4. Nehmt euch im Anschluss eine halbe Stunde, um euch bewusst zuzuhören. Die Übung funktioniert folgendermaßen: Jeder von euch bekommt 15 Minuten Redezeit. In dieser Zeit darf der andere den Redefluss nicht unterbrechen oder auf Gesagtes eingehen. Erst nach Ablauf der 15 Minuten darf der andere etwas erwidern. Dann wird getauscht. Das ganze kann gerne über mehrere Runden gehen. Wichtig ist, dass ihr euch während der Übung nicht gegenüber sitzt. Am besten ist es, wenn sich einer beispielsweise hinsetzt und sich der andere hinlegt. Direkter Augenkontakt sollte möglichst vermieden werden. Es geht hier schließlich ums Zuhören und darum, das Gesagte aufzunehmen, zu verarbeiten und dem Sprecher Raum und Zeit zu geben, sich auszudrücken und einfach zu erzählen. ;-)

Schüttelt beispielsweise zuerst das Bett auf, schlagt die Decken beiseite, zieht die Vorhänge zu, gönnt euch zwei, drei Spritzer von einem Entspannungs-Raumspray und übt im Anschluss euch bewusst zuzuhören. Eine feste Abendroutine kann dabei helfen, gemeinsam den Tag abzuschließen und Körper sowie Geist zu signalisieren, dass jetzt Schlafenszeit ist.

3. Gemeinsam entspannen

Auch im Team oder unter Freunden können Rituale für Entspannung, Zusammenhalt und Gemeinschaft sorgen. Während im Büro meist jedes Teammitglied intuitiv sein eigenes Ritual gefunden hat, um sich auf den Arbeitsalltag einzustimmen und im Büro anzukommen, kann es für das gesamte Team hilfreich sein, regelmäßig ein gemeinsames Ritual zu haben.

Das kann ein gemeinsames Frühstück sein, bei dem jedes Teammitglied etwas mitbringt, eine Meditationsrunde oder ein Ausflug in ein Naherholungsgebiet. Hier ist es weniger wichtig, in welchem Abstand diese Rituale stattfinden - vielmehr ist die Regelmäßigkeit von Bedeutung. Egal ob wöchentlich, monatlich oder einmal im Quartal - alle Teammitglieder sollten sich bereits im Vorhinein auf das Ritual einstellen können, um sich den nötigen Freiraum dafür zu schaffen.

Auch im Freundeskreis können gemeinsame Rituale zusammenschweißen. Einmal im Monat gemeinsam zu kochen, einen Kulturabend zu organisieren oder einen Ausflug zu machen, stärkt die Freundschaft und sorgt für viele schöne gemeinsame Erinnerungen.

Wichtig ist, dass das Ritual etwas ist, bei dem sich jedes Mitglied wohlfühlt und loslassen sowie entspannen kann. Gemeinsame Rituale sollen eine schöne Zeit bedeuten und niemanden in unangenehme Situationen bringen. Eine vorherige Absprache und Einigung kann helfen, Rituale zu kreieren, die für jeden etwa sind!

Egal ob eine Teezeremonie, das gemeinsame Abendritual oder ein wöchentliches Frühstück im Büro - Rituale sorgen für Struktur und Sicherheit. Sie stärken die Bindung zwischen Menschen und ermöglichen Entspannung dort, wo Rituale geschaffen werden. Wie letztlich das Entspannungsritual aussieht, ist dir, deinem Partner, deinen Freunden und deinem Team überlassen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Schließlich bedeutet ein Entspannungsritual lediglich, dass man sich regelmäßig Zeit für das nimmt, was gut tut. Für Körper, Geist und Seele.

Die Podcastfolge zum Impuls der Woche:


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Bild: The 5TH auf Unsplash

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