Vorwürfe sind auch nur versteckte Wünsche: Kritikfähigkeit lernen
Kritik kann ganz schön unangenehm sein! Systemische Coachin Verena Arnhold verrät dir, wieso wir Dinge manchmal persönlich nehmen, wie du zwischen konstruktivem und destruktivem Feedback unterscheidest und Kritikfähigkeit lernen kannst.
Du wünschst dir mehr Gelassenheit in schwierigen Gesprächen? In der 7Mind App findest du zahlreiche Übungen, u.a. für mehr Selbstvertrauen, Achtsamkeit im Konflikt oder Glaubenssätzen:
Jetzt 7Mind downloadenvon Gastautorin Verena Arnhold (Systemische Business & Personal Coachin)
überprüft von Eva Siem (MSc. Psychologin)
veröffentlicht am 26.06.2025
Kritikfähigkeit lernen: Warum deine Wahrnehmung der Schlüssel ist
“Wir sehen die Welt nicht so, wie sie ist, sondern so, wie wir sind.” – Stephen R. Covey
Denn wir alle handeln aus unserer subjektiven Perspektive heraus: Was für den einen eine Provokation darstellt, ist für die andere ein spannender Schlagabtausch. Kritikfähigkeit lernen heißt, auch anders wahrnehmen zu lernen.
Kennst du den Wunsch, in schwierigen Situationen gelassener und souveräner zu bleiben – besonders bei Provokationen, Kritik, Belehrungen, Vorwürfen oder verletzenden Kommentaren?
Der Schlüssel zum „Kritikfähigkeit lernen“ liegt oft weniger in dem, was gesagt wird, als vielmehr in unserer Bewertung der Botschaft.
In diesem Artikel erfährst du:
- wie du zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik unterscheiden kannst
- was hinter deiner Reaktion auf Kritik steckt
- wie du eine offene Feedbackkultur mitgestaltest – und warum Selbstreflexion dabei der wichtigste Schritt ist
Du wünschst dir mehr Selbstsicherheit in Konfliktsituationen? Dann hör doch mal in unseren 7Mind Kurs "Selbstvertrauen". Hier erfährst du mehr über die 7Mind App:
Jetzt 7Mind testenKritik im Alltag: Eine persönliche Erfahrung
Neulich geschah folgendes:
Mein Partner und ich unterhielten uns mit Freund:innen über einen Ärger im Autohaus. Inmitten des Gesprächs sagte er plötzlich: „Na ja, jetzt reg dich mal nicht so auf – du hattest ja auch nicht so viel mit denen im Gespräch zu tun.“
Erst wurde es ganz still – und dann kam das emotionale Unwetter.
Ich fühlte mich zutiefst persönlich angegriffen. Und ich habe spontan entsprechend reagiert: emotional und rhetorisch angriffslustig! Auch später – als wir allein waren – war ich noch sauer. Wir mussten den Konflikt in Ruhe klären, um wieder zueinanderzufinden.
Kritikfähigkeit braucht offene Kommunikation miteinander
Was war nun die Lösung für meine und unsere Situation? Ich habe ihm sofort gesagt, dass ich die Kritik als ungerecht empfand und wir darüber reden müssen. Oftmals ist es so, dass es erst einmal Klarheit über die Situation braucht, nämlich darüber, wie jede:r sie empfunden hat. Anstatt unausgesprochene Erwartungshaltungen an das Gegenüber zu hegen nach dem Motto „der:die muss doch merken, dass ich jetzt verletzt bin und mich ansprechen“, kann und sollte man selbst dafür sorgen, der anderen Person die eigene Perspektive anzubieten.
Reflexion: Ist es überhaupt Kritik?
Diese Klarheit nach Außen im Gespräch setzt auch innere Klarheit voraus.
Stell dir z.B. mal folgende Fragen:
Frage 1: Werde ich allem Anschein nach „bewusst kritisiert“ oder interpretiere ich das ggf. auch nur hinein in bestimmte Aussagen?
In diesem Fall hilft es, der anderen Person einfach diese Frage proaktiv zu stellen: „Meinst du das als Kritik an meinem Verhalten oder wie genau meinst du das jetzt?“
Frage 2: Und wenn ich tatsächlich kritisiert werde, wie will ich damit umgehen?
Zu diesem Thema kommen wir etwas später in diesem Beitrag.
Für mehr Selbstreflexion und Gelassenheit im Alltag, probier mal die Audioübungen von 7Mind:
Jetzt mehr erfahrenWenn Kritik nicht als solche gemeint ist
Im Beispiel zeigte sich nach einem Gespräch:
Mein Partner meinte es nicht als Kritik. Wir beide hatten in diesem ganzen Vorfall mit dem Autohaus sehr viel Zeit, Energien und Nerven gelassen. Ich mehr in der ersten Hälfte des Zeitverlaufs mit E-Mails, Telefonaten und Gesprächen darüber mit meinem Partner. Mein Partner dann in Gesprächen mit den Mitarbeitenden des Autohauses vor Ort. Er hatte daher – natürlich – sein eigenes Engagement deutlich präsenter in Erinnerung. Und ihn störte, dass ich gegenüber unseren Freud:innen meinem Ärger immer noch so laut und so emotional Ausdruck verlieh.
Er wünschte sich jetzt mehr Gelassenheit von mir in der Sache. Das wollte er mir eigentlich nur sagen und mir signalisieren: „Alles ist jetzt gut, schone deine Nerven.“
Ich hätte das natürlich auch so verstehen und mein Verhalten in dem Moment anpassen können. Allerdings fühlte ich mich nicht genügend anerkannt von ihm in meinem Engagement. Diese Formulierung, der Kommentar vor unseren Freund:innen – all das fühlte sich nach Kritik an meiner Person an.
Kritikverhalten als Spiegel unserer Persönlichkeit
Wie dieses Beispiel gut zeigt, haben wir alle unsere „wunden Punkte“, also Aspekte, auf die wir empfindlich reagieren. Bei mir ist es das Thema: Engagement zeigen und nicht genug dafür anerkannt zu werden. Vor allem dann, wenn ich es – aus meiner Sicht – sehr wohl war und mich das auch einiges an Nerven gekostet hat.
Diese sensiblen Bereiche hängen mit unserer Persönlichkeit und unseren Werten zusammen. Werden diese Bereiche bspw. durch Kritik berührt, schaltet unser inneres System auf Verteidigung.
Diese kann unterschiedlich aussehen: Ich habe mich verteidigt, indem ich meinem Partner Vorwürfe gemacht habe (wie er so etwas sagen kann) und aufgezählt habe, was auch ich alles für die Sache getan habe (Rechtfertigung). Ich hätte auch ganz still werden und ein beleidigtes Gesicht aufsetzen können. Oder ich hätte ganz ruhig auf das, was mein Partner sagte, reagieren können. Zum Beispiel erst einmal mit einer Rückfrage.
Drei Dinge werden hier deutlich:
- Was wir als Kritik empfinden, ist hoch subjektiv gesteuert
- In der Empfindung und unserem Umgang mit Kritik steckt immer auch eine Botschaft über uns selbst
- In der Kritik steckt immer auch eine (andere) Perspektive, eine Bewertung und meistens auch ein Bedürfnis des Gegenübers
Es geht daher vielleicht am ehesten darum, eine individuelle „Kritikfähigkeit Definition“ für sich selbst zu finden. Eine eigene Kritikfähigkeit Bedeutung, die dir hilft, Impulse einzuordnen und besser Kritik annehmen zu können – ohne direkt in einen Flucht-, Angriff- oder Verteidigungsmodus zu verfallen.
Du willst lernen, Dinge weniger persönlich zu nehmen? Die 7Mind App hilft dir, weniger impulsiv zu reagieren und Dinge achtsam zu reflektieren:
Jetzt 7Mind testenWarum scheinen manche Menschen nicht kritikfähig?
Eine mögliche Antwort liegt vielleicht in dem oben beschriebenen Verhaltensmuster: Wir reagieren oft automatisch und impulsiv – und zwar mit dem, was uns als Erstes emotional „einfällt“. Das passiert meist unbewusst und blitzschnell. Statt bewusst und kooperativ zu handeln, übernehmen alte Reaktionen das Steuer.
Gerade deshalb ist es so wichtig, sich selbst besser kennenzulernen. Denn wenn du deine wunden Punkte kennst, verstehst du auch eher, warum du in bestimmten Situationen vielleicht überreagierst oder dich am liebsten nur noch verkriechen möchtest.
Solche Reaktionen haben oft mit dem eigenen Selbstwert zu tun. Vielleicht hast du nie wirklich gelernt, dich selbst wertzuschätzen – weil dir andere (bewusst oder unbewusst) vermittelt haben, dass du nicht genug bist: nicht liebenswert, nicht wichtig, nicht anerkannt. Und wenn wir das oft genug hören, fangen wir manchmal leider an, es selbst zu glauben.
Dann suchen wir z.B. Bestätigung im Außen – in Zustimmung, Anerkennung und Lob. Bleibt diese aus oder kommt sogar Kritik, fühlt sich das schnell leer oder schmerzhaft an. In solchen Momenten ruhig zu bleiben, ist schwer. Es kann sich anfühlen, als würde dein Selbstwert direkt angegriffen – und genau dann gehen viele in die Verteidigung oder Gegenwehr.
All diese inneren Muster, Gedanken, Gefühle und Reaktionen lassen sich aber anschauen. Du musst da nicht allein durch – Coaching oder andere Formen der Unterstützung können sehr hilfreich sein.
Und was mir besonders hilft: Bewusste Nachreflexion.
Im Nachhinein kannst du meist viel klarer sehen, was passiert ist – und daraus lernen. Du kannst dir bewusst Ziele setzen, was du nächstes Mal anders machen möchtest. Anstatt dich zu verurteilen, weil du in der Situation nicht perfekt gehandelt hast, nutze deine Energie lieber, um zurückzublicken, zu verstehen, und zu überlegen, wie du es beim nächsten Mal besser machen möchtest.
Nimm dir Zeit für dich und trainiere deine Selbstreflexion. Die 7Mind App unterstützt dich dabei:
Jetzt 7Mind downloadenDestruktive vs. konstruktive Kritik
Kritik zu bekommen – egal ob im Job, im Freund:innenkreis oder in der Familie – kann herausfordernd sein. Umso wichtiger ist es, unterscheiden zu können: Ist das gerade wirklich hilfreich? Oder fühlt es sich eher wie ein Angriff an?
Die Unterscheidung zwischen diesen zwei Arten von Kritik – konstruktiv und destruktiv – hilft dir, souveräner mit Kritik umzugehen. Denn nicht jede Rückmeldung verdient es, dass du sie dir zu Herzen nimmst.
Konstruktive Kritik ist im besten Fall wohlwollend formuliert, klar, respektvoll und mit dem Ziel, etwas zu verbessern. Sie will dir helfen, nicht dich klein machen.
Destruktive Kritik hingegen kann verletzend, abwertend oder übergriffig sein – manchmal sogar ganz subtil. Schon ein Augenrollen, ein abfälliger Ton oder ein „Scherz“ auf deine Kosten kann persönliche Grenzen überschreiten.
Mit Kritik umgehen
Was dabei als übergriffig, Grenzüberschreitung oder unangebracht empfunden wird, ist individuell. Kritik ist immer auch subjektiv – was dich trifft, entscheidet dein eigenes Empfinden. Und genau dieses Empfinden zählt.
Wenn sich etwas für dich respektlos anfühlt oder unsachliche Kritik geäußert wird, darfst du das ernst nehmen. Auch wenn es „nur“ eine Geste war. Auch wenn andere meinen, du übertreibst. Dein Gefühl ist der Maßstab.
Deshalb mein Tipp: Sprich es an. Formuliere deine Wahrnehmung – ruhig, klar, ohne dich zu rechtfertigen. Nicht aus Trotz, sondern aus Selbstrespekt. Du lernst damit, für dich einzustehen und öffnest die Tür für ein konstruktives, ehrliches Gespräch.
Und noch etwas: Nicht jede Kritik, selbst wenn sie wertschätzend formuliert ist, muss dich überzeugen. Du darfst entscheiden: Sehe ich das genauso? Wenn es in deinen Augen ungerechtfertigte Kritik ist, musst du dich auch nicht danach richten. Ablehnung von Kritik ist auch in Ordnung.
Wichtig ist: Du bleibst handlungsfähig. Du entscheidest, was du annimmst – und was du bei deinem Gegenüber lässt.
Und damit kommen wir zu der oben im Artikel aufgeworfenen Frage 2: Wenn ich tatsächlich kritisiert werde, wie gehe ich damit um?
Es steht ein schwieriges Gespräch an? Die 7Mind Meditation "Achtsam im Konflikt" bereitet dich darauf vor. Erfahre hier mehr über 7Mind:
Jetzt 7Mind testenKritikfähigkeit lernen: Impulse einer Coachin
Um gelassener auf kritische Bemerkungen zu reagieren, können folgende Fragen helfen:
1. Reflektiere deine persönlichen „wunden Punkte“
Der Umgang mit Kritik beginnt oft mit der so wichtigen Selbstreflexion.
Wenn du merkst, dass dich die Kritik übermäßig trifft, kannst du dir folgende Fragen stellen, bevor du darauf reagierst:
Was genau verletzt mich eigentlich an der Kritik?
Welches Bedürfnis oder welcher Wunsch in mir wird durch die Äußerung nicht erfüllt?
Brauche ich die andere Person wirklich, um mir meine Bedürfnisse zu erfüllen? Oder erwarte ich gerade etwas von der anderen Person, das ich mir vielleicht selbst geben kann? (Beispiel: Anerkennung, Verständnis, Rücksicht)
Diese Fragen helfen dir, die emotionale Reaktion besser einzuordnen – und unterscheiden zu lernen: Was kommt von außen? Was ist meine eigene Baustelle?
2. Nimm dir Zeit für die Nachreflexion
In erster Linie würde ich die Kritik immer erst einmal konkret hinterfragen. Stelle Rückfragen, nimm dir Zeit zum Reflektieren und versuche, die Wünsche und Bedürfnisse von deinem Gegenüber und dir selbst zu verstehen. So kannst du auch feststellen, ob Kritik konstruktiv für dich ist, oder eher nicht.
Außerdem entsteht gegenseitiges Verständnis – und der Weg zu einer gemeinsamen Lösung wird leichter, ohne dass ihr euch die ganze Zeit um das vermeintliche Problem dreht.
3. Vertraue deinem positiven Selbstbild
Wenn du von dir weißt, dass du z. B. eine engagierte, gewissenhafte oder loyale Person bist – erinnere dich, dass du diese Bestätigung nicht ständig von außen brauchst. Kommt negative Kritik, die dich in diesem Bereich trifft, sage dir innerlich: „Ich kenne meine Stärken – ich muss sie nicht verteidigen, sondern verstehen, was mein Gegenüber meint.“
Statt sofort in den Verteidigungsmodus zu gehen, hilft ein kurzer Moment der Klärung: „Wie genau meinst du das gerade?“
4. Reagiere bewusst – nicht impulsiv
Als erste mögliche Reaktion, auch auf destruktive Kritik, hilft u.a.:
Kurz innehalten und auf dein erstes (oft leises) Bauchgefühl hören.
Tief durchatmen, bevor du emotional hochfährst.
Nachfragen, was genau gemeint ist – ruhig und sachlich.
Achtsam zuhören, ohne sofort zu kontern. Gib deinem Gegenüber Raum, sich zu erklären.
Verständnisfragen stellen, wenn dir etwas unklar bleibt.
Wenn du dir nach Rückfragen und einer Analyse sicher bist, dass die Kritik für dich nicht passt, dann könntest du beispielsweise sagen:
„Danke für dein Feedback. In diesem Fall bleibe ich bei meiner Sicht auf die Dinge, denn in meinen Augen bringt dies folgenden gewünschten Nutzen. Daher bitte ich dich um Verständnis, dass ich bei meiner Herangehensweise bleibe.“
Dies funktioniert sehr häufig gut, wenn du vorher im Gespräch alle Perspektiven gehört und gut abgewogen hast und wirklich begründet sagen kannst, warum du (dennoch) dabei bleibst.
5. Versuche, Kritik als Chance zur Verbesserung zu sehen
Wenn du konstruktives Feedback bekommst, überlege mal, wie es dich weiterbringen kann. Auch wenn wir häufig Angst vor Kritik haben, weil kritisches Feedback unseren Selbstwert angreifen kann, birgt sie auch die Chance zur Weiterentwicklung. Möglicherweise lernst du neue Perspektiven und Herangehensweisen kennen? Vielleicht wird die Beziehung enger? Oder du lernst bei ungerechtfertigter Kritik, für dich einzustehen?
Dieser Perspektivwechsel kann helfen, kritische Anmerkungen anders einzuordnen und zu bewerten.
Du möchtest kritikfähiger werden? Schau mal in die 7Mind App und probiere Übungen wie "Achtsam im Konflikt":
7Mind testenImpulse für eine offene und ehrliche Feedbackkultur
Gerade im Berufsleben treffen viele unterschiedliche Persönlichkeiten, Werte im Leben und Kommunikationsstile aufeinander. Da wird schnell deutlich: Es reicht nicht, wenn nur einzelne kritikfähig sind – entscheidend ist auch die Feedbackkultur im Team oder Unternehmen.
Natürlich ist das ein weites Feld, das einen eigenen Artikel füllen könnte. Doch hier ein paar Impulse aus meiner Arbeit als Coachin und Organisationsentwicklerin, die sich in Teams immer wieder bewährt haben:
Je bewusster sich Menschen mit ihrem eigenen Verhalten auseinandersetzen, desto leichter fällt es ihnen, auch andere besser zu verstehen – und Kritik sachlich, respektvoll und konstruktiv zu äußern.
Ein möglicher Ansatzpunkt:Baut in Team- oder Projektbesprechungen regelmäßig kurze Reflexionsrunden ein. Zum Beispiel mit Fragen wie:
Wie habe ich das Miteinander heute erlebt?
Was war mein eigener Anteil daran?
Was wünsche ich mir für die nächste Zusammenarbeit?
Formuliere dabei in Ich-Botschaften. Zum Beispiel:
„Aus meiner Sicht, meinem Gefühl, meinem Bedürfnis ist es so, dass…“
„Ich verstehe das so, dass deine Perspektive darauf folgende ist – stimmt das?“
Wenn solche Rückmeldungen persönlich, aber nicht angreifend formuliert sind, entspannt das die Kommunikation deutlich. Denn oft entsteht Stress nicht durch das, was gesagt wird, sondern wie es gesagt wird – oder weil unausgesprochene Erwartungen im Raum stehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Menschen handeln immer aus ihren eigenen Vorstellungen, Bedürfnissen und Motiven heraus. Wer das versteht – bei sich selbst und bei anderen – kann ehrlicher, klarer und wohlwollender miteinander sprechen.
In diesem Sinne: Viel Freude beim konstruktiven Nachdenken über euch selbst!
Verena Arnhold (Linguistik und Psychologie M.A.) ist Unternehmerin und seit 15 Jahren Geschäftsführerin des Weiterbildungsinstitutes „die systemiker“. Als intensiv ausgebildeter systemischer Coach - auch in systemischer Organisationsentwicklung - unterstützt sie Menschen im Business Coaching Münster und Teams darin, mehr Klarheit u.a. in diesen Themen zu finden: Persönlichkeitsentwicklung, Teamentwicklung, Kommunikationsstrategien, Gesprächsführung, Konfliktkompetenz, Führungskompetenz, Unternehmensentwicklung, individuellem Changemanagement und persönlicher Lebens- sowie Arbeitszufriedenheit.
Kurz & knapp
Warum ist Kritikfähigkeit wichtig?
Um zu begreifen, wie wir selbst sind und wie wir besser mit uns selbst und anderen umgehen können. Dies ist u.a. wichtig für die persönliche Zufriedenheit, die persönliche Weiterentwicklung und die Tragfähigkeit von Beziehungen – ob beruflich oder privat. Somit kannst du möglicherweise Kritik als Chance sehen.
Warum tun sich Menschen öfter mit Kritikfähigkeit schwer und sind manchmal nicht kritikfähig?
Weil es Bereiche der eigenen Persönlichkeit berührt, die wir manchmal nicht so gern anschauen und uns nicht gern bewusst machen. Oftmals geht es dabei um das Thema des eigenen Selbstwerts, der bei Kritik vermeintlich angegriffen wird.
Wie zeigt man Kritikfähigkeit?
Indem du bereit bist zuzuhören, dich auch selbst ehrlich zu reflektieren und darüber mit anderen ins Gespräch zu gehen. Es geht darum, deine eigene Haltung und Art der Kommunikation zu finden sowie einen respektvollen Umgang miteinander, um mit negativem Feedback produktiv umzugehen – und bestenfalls für dich daraus zu lernen.
Wie kann man Kritikfähigkeit verbessern?
Indem du dir u.a. über dich selbst und deine Bedürfnisse, wunden Punkte und Motive Gedanken machst und bewusst auch konstruktives Feedback von anderen dazu einholst. Je mehr Klarheit du über dich selbst hast, desto gelassener kannst du auch mit negativem Feedback umgehen. Außerdem: Während konstruktives Feedback eine Chance sein kann, darfst du bei ungerechtfertigter Kritik auch dankend ablehnen. Wenn du Klarheit über dich selbst hast, weißt du auch viel besser, wo genau du Energie hinein investieren willst und wo auch bewusst nicht.
Bildquellen:
[1] Liza Summer auf Pexels
[2] Nataliya Vaitkevich auf Pexels
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