Achtsame Zielsetzung in 5 Schritten

Du fühlst dich erschöpft, ausgelaugt und rennst nur noch dem einen großen Ziel hinterher? Es geht auch anders. Wir zeigen dir diese Woche, wie achtsame Zielsetzung funktioniert.

Von Sarah Schömbs

Ziele setzen mit Achtsamkeit

Fast wie durch einen Tunnel verfolgst du dein Ziel, das Licht am Ende eines so langen Weges. Tage, Wochen, Monate hast du auf diesen Moment gewartet, geackert und geschuftet. Auf dem Weg vergisst du nach rechts und nach links zu schauen. Die Ambitionen werden zur Verbissenheit und die Gedanken sind kontinuierlich auf zukünftige Ereignisse ausgerichtet. Ein Leben im Hier und Jetzt, scheint kaum mehr möglich. Zielsetzung und Achtsamkeit - wie passt das also zusammen?

Ziele begleiten dich das ganze Leben über. Mal bist du mehr ambitioniert und mal weniger. Dabei kannst du zwischen zwei Arten von Zielen unterscheiden. Zum einen existieren Ziele, die dir von Außen auferlegt werden. Dies sind externe Ziele, die beispielsweise aus deiner Kindheit stammen oder auch Ziele, die die Gesellschaft vorzuschreiben scheint. Solche Ziele manifestieren sich häufig in Glaubenssätzen wie „Ohne Abitur findet man keinen Job“ oder „Irgendwann hat man Kinder und ein Haus mit Garten“.

Auf der anderen Seite existieren Ziele, die du dir selbst geschaffen hat. Ein bestimmtes Hobby vertiefen, im kommenden Jahr nach Portugal reisen, oder eine bestimmte berufliche Ausbildung erlangen. Diese Ziele dienen vor allem dazu, dich selbst besser kennenzulernen und letztlich weiter zu dir selbst zu finden. Sie können sowohl beruflicher, als auch privater Natur sein. Denn häufig hängen diese Bereiche des Lebens zusammen und greifen ineinander über. Die übergeordnete Frage, wenn es darum geht persönliche Ziele zu formulieren, könnte lauten: „Bringt mich das Ziel näher zu mir?“.

Es ist wichtig, extern auferlegte Ziele als solche zu identifizieren. Das ist möglich, indem du lernst auf die Signale deines Körpers zu hören und zu überprüfen, ob das Ziel aus eigener oder fremder Motivation stammt. In der Verfolgung persönlicher, eigener Ziele jedoch, ist eine achtsame Zielsetzung möglich.

Kenne deine Motivation

Durch eine achtsame Zielsetzung gelingt es dir, eigene Ziele zu entwickeln. Ziele, die dich langfristig motivieren, deinen Werten entsprechend ausgerichtet sind und aus denen du gestärkt hervorgehst. Die achtsame Zielsetzung beginnt bereits bei der inneren Motivation. Aus welchem Grund möchtest du dies oder jenes tun? Was erhoffst du dir dadurch? Persönliches Wachstum, einen beruflichen Wandel, oder schlichtweg mehr Geld?

Hier kannst du grundlegend zwischen extrinsischer und internistischer Motivation unterscheiden. Bei der extrinsischen Motivation motivieren vor allem äußere Anreize und Belohnungskonzepte wie Gehalt, Boni, Status, Anerkennung etc. Eine intrinsische Motivation entsteht, sobald die Tätigkeit an sich bereits motivierend ist. So kann „Lernen“ bereits eine ausreichende Motivation sein, frei von materiellen Anreizen.

Die eigene Motivation zu erkennen benötigt viel Aufmerksamkeit und vor allem Achtsamkeit für die eigene Person. Meditieren kann dir dabei helfen, hinter die Kulissen zu schauen und wahrzunehmen, wie die eigene Wünsche und daraus resultierend die eigene Motivation aussieht. Denn diese legt den Grundstein für eine achtsame Zielsetzung.

Damit du auch im Alltag eine achtsame Zielsetzung umsetzen kannst, haben wir 5 Schritte für dich zusammengestellt.

1. Bewege dich im Rahmen des Möglichen

Natürlich funktioniert das Leben nicht, ohne sich hier und da ein Ziel zu setzen. Etwas, wonach du strebst, etwas, das dir die Richtung weist. Wichtig in diesem Prozess des Zielsetzens ist jedoch, dass die Ziele in einem erreichbaren Rahmen liegen. Im Bereich des Möglichen. Das bedeutet nicht, dich bewusst klein zu halten. Du kannst nach den Sternen greifen, sofern denn Sterne vorhanden sind. Ansonsten wartet vielleicht nichts als Enttäuschung oder Frustration auf dich. Die Devise lautet: Erkenne das, was möglich ist.

2. Erkenne den Weg als Ziel

Der Weg ist das Ziel. So abgedroschen und nervig dieser Satz auch klingen mag, steckt doch viel Wahrheit in ihm. Denn das Leben besteht zum größten Teil aus den vielen kleinen Momenten, die zum Schluss das große Ganze ergeben. Die Menschen, die dich auf dem Weg begleiten und die Erfahrungen die du währenddessen machst. Wichtig ist, wie du diesen Weg gehst. Was bringt dir der best-bezahlteste Beruf, die ultimative Penthouse-Wohnung und der First-Class-Sitz im Flieger nach Shanghai, wenn du völlig ausgebrannt und erschöpft, oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr du selbst bist. Im Klartext: Genieße die Aussicht, die sich dir bietet, anstatt mit einem Tunnelblick durchs Leben zu wandern.

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3. Kenne deine Grenzen

Damit einhergehend ist es von großer Bedeutung, die eigenen Grenzen zu kennen. Mental und physisch. Achte auf die Signale deines Körpers und deines Geistes. Bewegst du dich dauerhaft in einem Umfeld, welches negativen Stress verursacht, kann dies zu stressbedingten Krankheiten führen. Andauerndes Grübeln, Gedankenkarusselle, Schlafstörungen und Kopfschmerzen sind nur wenige der vielen Anzeichen dafür, dass du dich an einer persönlichen Grenze befindest. Diese kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Jeder Mensch besitzt eine unterschiedliche Resilienz, eine unterschiedliche Widerstandsfähigkeit gegen Stress und damit einhergehend unterschiedliche Grenzen. Entwickle eine Spürgenauigkeit für dein körperliches und mentales Befinden und nehme dir rechtzeitig Pausen und Auszeiten.

4. Schiebe dein Glück nicht auf

Ein weiteres Phänomen der Zielsetzung ist das Aufschieben des eigenen Glücks. “In 5 Jahren werde ich endlich kündigen und aufs Land ziehen.” Ähnliche Vorsätze trägt bestimmt jeder in in sich. Schiebe das Glück nicht auf. In dem du dir kurzfristige oder auch mittelfristige Ziele setzt, warten regelmäßige Erfolgserlebnisse auf dich. Außerdem helfen dir kleine Intervalle dabei, immer wieder zu überprüfen, ob du dich immer noch auf dem richtigen Weg befindest. Das Prinzip lautet: Step by step.

5. Gehe in den Check-In

Dies führt uns zu dem letzten Punkt einer achtsamen Zielsetzung. Den inneren Check-In. Der innere Check-In ist wie eine persönliche Instanz, die regelmäßig überprüft, ob das Handeln, Denken und Tun deiner Persönlichkeit entsprechen. Es ist bei weitem keine leichte Aufgabe, herauszufinden, was du wirklich willst und wer du wirklich bist. Zu viele äußere Einflüsse und zu viele Glaubenssätze, die dir im Weg stehen. Doch je mehr du dich mit der eigenen Situation, den eigenen Talenten, Fähigkeiten und Bedürfnissen auseinandersetzt, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Ziel, was du derzeit verfolgst, auch wirklich das Ziel ist, welches für dich erstrebenswert ist. Und du schließlich die Frage „Bringt mich das Ziel näher zu mir?“ bejahen kannst.

Ziele haben prinzipiell das Potential, innere Kräfte und Ressourcen zu mobilisieren.
Sie sind für persönliches, geistiges und auch physisches Wachstum von großer Bedeutung. Der Marathonläufer benötigt ein Zeitziel, die Karrierefrau eine bestimmte berufliche Position und auch innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen schleichen sich hier und da Ziele ein, wie die Ehe oder einmal im Leben Eltern sein. Ohne Ziele wäre das Leben ja auch langweilig und der Alltag in gewisser Weise orientierungslos.

Doch Achtsamkeit bedeutet, den Moment im Hier und Jetzt wahrzunehmen und zu erleben. Dies ist nicht möglich, wenn deine Gedanken permanent um ein Ereignis in der Zukunft kreisen. Eine achtsame Zielsetzung ermöglicht es dir, trotz Ziele, im Augenblick zu leben, sich an den Dingen zu erfreuen, die jetzt geschehen und vor allem zu erkennen, ob du dich auf einem passenden Zielpfad befindet, oder nicht.

Die Podcastfolge zum Impuls der Woche:


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