Mit guter Kommunikation in Führung gehen

Sind wir nicht alle ein bisschen Führungskraft? Ob Familie, Sport, Ehrenamt oder Firma – egal in welchem Bereich du die Richtung vorgibst, so gelingt die Kommunikation auch in schwierigen Situationen.

Egal, ob man eine Familie gründet, eine Firma leitet, Teams organisiert oder im Sportverein tätig ist – es gibt viele Situationen, in denen es darum geht, anderen eine Richtung vorzugeben. Doch autoritäres Gehabe funktioniert weder bei den eigenen Kindern noch bei den Teammitgliedern. Das Geheimnis des Erfolgs ist stattdessen die richtige Kommunikation.

Ob privat oder beruflich, wo Menschen zusammenkommen, bleiben Konflikte nicht aus. Und das ist auch in Ordnung, denn sie tragen zur Klärung und gemeinsamen Weiterentwicklung bei. Auch in einer Führungsposition ist es wichtig, respektvoll, achtsam und auf Augenhöhe zu kommunizieren sowie die eigenen Impulse zu kontrollieren. Gute Kommunikation beginnt also bei der Selbstführung. Wir stellen zwei Konzepte vor, die dabei behilflich sein können.

Mit Achtsamkeit zur gemeinsamen Lösung

Ein gutes Miteinander ist von großer Bedeutung für unser Wohlbefinden. Achtsamkeit kann dabei helfen, sich leichter für andere zu öffnen, stärkere Bindungen aufzubauen und Probleme leichter zu lösen.

Viele Konflikte entstehen, wenn Grundbedürfnisse wie Wertschätzung, Harmonie und Respekt nicht erfüllt werden. Einige Menschen tendieren dazu, in Konflikten wütend und defensiv zu reagieren. Andere ziehen sich ängstlich zurück oder gehen der Auseinandersetzung schon im Vorhinein aus dem Weg. Beide Verhaltensweisen machen eine gute Konfliktlösung schwierig. Achtsamkeit hilft, diese Automatismen zu durchbrechen und einen Raum für Empathie und Mitgefühl zu schaffen.

Die folgenden Schritte helfen dabei, in einer schwierigen Situation nicht gleich die Fassung zu verlieren:

1. Achtsam Zuhören, z. B. die andere Person ausreden lassen und das Smartphone in die Tasche stecken (und es dort lassen)

2. Sich in die andere Person einfühlen, z. B. immer wieder Augenkontakt herstellen, den Blick nicht abschweifen lassen und Empathie zeigen 3. Einen Raum schaffen zwischen Reiz und Reaktion, z. B. ein bis zwei tiefe Atemzüge nehmen, bevor man auf das Gesagte reagiert 4. Das eigene Gedankenkarussell anhalten, z. B. wahrnehmen, dass man in eigene Interpretationen abrutscht und seine sachliche Perspektive verliert 5. Innere und äußere Impulse richtig einordnen, gemeinsam Lösungen erarbeiten, z. B. das eigene Verhalten reflektieren, Fehler eingestehen und ein gemeinsames Ziel definieren

Erfolgreiche Kommunikation, egal in welchem Lebensbereich, beginnt bei der Reflexion des eigenen Verhaltens. Durch Achtsamkeitstraining und Meditation kann man emotionalen Prozesse besser kontrollieren und seine Handlungen bewusster steuern. Außerdem wird man sensibler für die eigenen Bedürfnisse - und somit auch für die der anderen. Besonders am Arbeitsplatz sind diese Kompetenzen von großer Bedeutung. Denn dort haben wir täglich mit anderen Menschen und ihren individuellen Bedürfnissen zu tun.

Bessere Selbstführung durch Meditation:

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Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation ist eine bewährte Methode, um bei Meinungsverschiedenheiten schneller zu einer gemeinsamen Lösung zu finden. Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) basiert auf einem international anerkannten Konzept von Dr. Marshall B. Rosenberg . Dabei handelt es sich um eine Art der Kommunikation, die auf Klarheit und Empathie basiert und zwischenmenschliche Beziehungen stärkt.

In Konfliktsituationen kommt es nicht selten zur Eskalation, wenn beide Parteien zu stark auf ihr alleiniges Recht pochen. Du fühlst dich von deinem Chef nicht wertgeschätzt oder ärgerst dich über das Verhalten deiner Kollegen? Oder du siehst, dass deine Teammitglieder gegeneinander arbeiten und einfach nicht zum Ergebnis kommen? GFK-Training könnte dabei helfen, die Lage wieder zu entspannen. Statt die Anliegen der anderen Personen abzuwerten, setzt GFK auf einen Weg, unterschiedliche Bedürfnisse anzuerkennen und eine gemeinschaftliche Lösung zu finden. In den folgenden vier Schritten findest du zur richtigen Balance zwischen konstruktiver Kritik und Zuhören:

1. Beobachtungen äußern und Fakten liefern statt bewerten und interpretieren, z. B: Wenn ich an die letzten zwei Wochen denke, habe ich bemerkt, dass wir uns über die Entwicklungen deines Projekts nicht ausgetauscht haben. 2. Gefühle aussprechen statt Schuldzuweisungen, z. B.: Das macht mich ehrlich gesagt sehr traurig. 3. Bedürfnisse erläutern, statt eine starre Position einnehmen, z. B.: Für mein Pro­jekt ist Feedback und Informationsaustausch sehr wichtig. (Wichtig: Bedürfnisse sollten nicht personenbezogen formuliert werden.)

4. Bitten formulieren, statt Forderungen, z. B. Des­halb bitte ich dich, dass wir uns heute zehn Minu­ten Zeit nehmen, um unsere wei­tere Zusam­men­ar­beit zu bespre­chen. Ist das okay?

Folgt man diesen Schritten, so können emotional belastende Situationen schnell aufgelöst werden, ohne dass man sich gegenseitig verletzt. Pierre Boisson ist zertifizierter Trainer des Fachverbands für Gewaltfreie Kommunikation und hat Übungen entwickelt, mit denen man seine Kommunikation verbessern kann. Mithilfe dieser Übungen findest du heraus, wie du einen bestehenden Konflikt am besten angehst. Gerade für Führungskräfte ist diese Herangehensweise essentiell, um ein gutes und produktives Betriebsklima zu etablieren.

Eine Studie des “Institute for Mindful Leadership” (2011) konnte belegen, dass Mitarbeiter von achtsamen Führungskräften nicht nur zufriedener, sondern auch kreativer sind. Gute Kommunikation wirkt sich also auch auf das gemeinsame Ergebnis aus! Und die positiven Wirkungen von Achtsamkeit lassen sich nicht nur auf den Beruf sondern auf alle Formen des Führens bis hin zur Lebensführung, ausweiten.

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