Warum wir unsere individuellen Lernwege finden müssen

Was haben Achtsamkeit und Lernen gemeinsam? Für beides gibt es keine ultimative Anleitung: Man muss seinen individuellen Weg finden. Unsere Gastautorin Béa erzählt, wie ihr das gelingt.

Béa Beste von Tollabea

Meditations- und Achtsamkeitswege sind so individuell wie die Lernmuster von kleinen und großen Menschen

Darf ich mich vorstellen? Ich bin Béa Beste, Schulgründerin und Familienbloggerin. Und bekennender Lern-Junkie. Ich möchte Menschen Lust auf Lernen und Wachsen machen. Und ich möchte Eltern und Lehrern verhelfen, dass sie Kindern den wunderbar angeborenen Trieb zum Lernen und Wachsen durch Spiel und Neugier nicht kaputt machen. Sondern erhalten und entfalten – und das mit eigenem Spaß dabei.

Als meine Co-Autorin Steph Jansen und ich 2019 ein Buch übers Co-Learning geschrieben haben, dachten wir nicht im Traum, dass das „Co“ dabei nicht nur für „Gemeinsam schlau statt einsam büffeln“ stehen würde, sondern auch für: CO-RONA!!! Unser Buch kam in März auf den Markt und da alle mit Homeschooling und Kindergartenersatzing überfordert waren, bot es genau die richtige Hilfe an! Es entwickelte sich kurzerhand zu einem sehr gefragten Buch... Wir sind derzeit in der 4. Auflage im Duden Verlag: Gemeinsam schlau statt einsam büffeln.

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Und da das Thema Achtsamkeit und Meditation auch eine wichtige Rolle in dem Buch spielen, habe ich Daniela von 7Mind versprochen, auch hier einen Beitrag zu bringen. Hier ist ein kleiner Auszug – und zwar nicht in der gekürzten und gedruckten Fassung des Buches, sondern mit etwas mehr Details.... vor dem Kürzen sozusagen:

Daher erzähle ich exklusiv an dieser Stelle, wie individuell Meditation sein kann, am eigenen Beispiel:

Wenn mich andere beschreiben, kommen schnell Worte wie „Energie“ und „Optimismus“ vor, und ich identifiziere mich gern damit. Der Nachteil dieser Eigenschaften ist Ungeduld. Bei mir treffen alle Witze und Sprüche der Sorte: „Als die Geduld verteilt wurden, waren meine Vorfahren schon weiter gegangen.“ und „Himmel, gib mir Geduld, und zwar SOFORT!“. Meine Hausärztin stammt aus dem angelsächsischen Raum und nennt mich „the impatient“ – ein Wortspiel mit Patient und Ungeduld. Will ich so richtig meditieren, mit Musik und App und an einem ruhigen und bequemen Ort, passiert Merkwürdiges: Ich bin dann grundsätzlich so blitzentspannt, dass ich einschlafe, und zwar in weniger als eine Minute – selbst mit einem doppelten Espresso intus.

Doch, einmal, und zwar in einer indischen Ashram-Stadt, am eigentlich lautesten und ungeeignetesten Platz überhaupt – im Zentrum am Touristen-Info-Point - hat einer der ortsansässigen Gurus eine sogenannte „Blitzmeditation“ angeboten. Neugierig habe ich sie wahrgenommen. Auf einem wackeligen Plastikstuhl keine drei Meter vor der Mittelachse des Ortes mit den vielen Touristenbussen, zusammen mit ca. fünf anderen Interessierten, die sich schnell eingefunden haben, habe ich meine Augen geschlossen und einfach alles zugelassen, was um mich herum war. Und zwar genau so, wie der bärtige Guru in den weißen Klamotten uns anleitete, in einem perfekten British-English...

Ich kann nicht sagen, wie lange das ging, geschätzt nur 5, maximal 10 Minuten. Ich habe aufgehört zu denken, ich war in einer bunten Blase inmitten des ganzen Chaos, Geräuschen, Gerüchen... ich war im Jetzt. Und danach war ich erfrischt. Wach. Klar im Kopf.

Ich hatte ein Aha!-Erlebnis. Ich hatte es geschafft zu meditieren. Ich fühlte mich grandios.

Kommt der Stress richtig dicke, schaffe ich das wieder ähnlich wie damals. Bahnhof, Flughafen, ein Marktplatz - das sind Orte, an denen ich es schnell bewerkstellige, mich heraus zu nehmen und in mir zu sein, im Augenblick. Will ich hingegen „richtig“ meditieren mit Pastellumgebung, filtriertem Licht und spärischen Klängern, schlafe ich ein.

Ich bin zu dem Schluss gekommen: Zu mir passen also eher Blitzmeditationen.

Eher fünf Minuten als eine halbe Stunde, und meistens eher mitten im Tumult als wenn alles perfekt ist. Ich bin noch nicht fertig mit diesem Prozess, ich lerne noch.

Was ich auch festgestellt habe ist, dass mir einige Aktivitäten kombiniert mit Achtsamkeit sehr gut tun: Eines davon ist Kochen. Wie andere Menschen Yoga machen, so koche ich. Ich nehme mit allen Sinnen wahr, ich schmecke, fühle, rieche. Ich bin im Moment. Ein anderes ist, wenn ich barfuß am Strand laufe... Ich könnte noch Weiteres aufzählen, betrachte mich aber als absolute Novizin in Sache Achtsamkeit. Ich lerne und staune. Und finde nach und nach heraus, was meinem Bedürfnis in Sache Achtsamkeit entspricht. Doch nichts geht ohne Konzentration und Wille. Und achtsam zu sein, muss ich es schon wollen, achtsam zu sein.

Und hier, liebe LeserInnen, kommt die Parallele zum Lernen, die sich durch unser Buch zieht:

Jeder Mensch, jedes Kind, hat individuelle Lern-Muster. Ganz besondere Talente auch. Gute Lernbegleiter spüren bei den Kindern und auch bei sich selbst diese „Schlaus“ – wie wir sie genannt haben – und lassen genau die Lernerlebnisse besonders zu, die darauf passen. Am besten in spielerischer Form! Deswegen bringt das Buch nicht nur Tipps und Hacks für besseres gemeinsames Lernen, sondern auch ganze 188 Spiele, die unterschiedliche „Schlaus“ bedienen...

Überzeugt euch selbst!

Gemeinsam schlau statt einsam büffeln


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Bild: Jessica Lewis auf Unsplash

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