Meditationsmusik, kürzester Weg in die Entspannung?

Unterstützt uns Meditationsmusik oder lenkt sie uns vom eigentlichen Sinn der Meditation ab? Lies hier, wann Musik beim Meditieren Sinn macht - und wann nicht.

Entspannungsmusik zum Meditieren – ja oder nein?

Jeder hat schon mal erfahren, was Musik mit unserem Geist, unseren Gefühlen, ja sogar mit unserem Körper anstellen kann. Der erste Herzschmerz, der Roadtrip zum Meer oder der eine Sommersong, der uns sofort in den Moment des Hörens zurückschickt, sobald er erklingt. Musik verankert sich tief in unserem Gedächtnis und unseren Emotionen. Genauso wie Meditation. Mittlerweile wurde wissenschaftlich bewiesen, dass uns Meditation sogar bis in unsere Zellen beeinflusst.

Was passiert also, wenn wir diese zwei kraftvollen Werkzeuge – Musik und Meditation – verbinden? Bei der Frage, ob Meditieren mit oder ohne Musik besser ist, streiten sich die Geister. Einerseits wollen wir beim Meditieren das Hier und Jetzt so wie es ist wahrnehmen und unseren Gedanken und Gefühlen neutralen Raum geben. Andererseits kann Meditationsmusik so wunderbar entspannen und unsere Gedanken beruhigen. Wir gehen der Frage auf den Grund, wann uns Musik in der Meditation unterstützen kann und wann wir uns lieber in die Stille begeben sollten.

Das Genre Meditationsmusik: Das steckt dahinter

Musik zum Meditieren hat keinen bestimmten Ursprung. In so gut wie jeder Kultur ist Musik ein wichtiger Bestandteil, ebenso wie meditative Elemente. Sei es der schamanische Trommeltanz oder der Chor in der Kirche. Musik bringt uns in einen anderen Bewusstseinszustand, verbindet uns miteinander und kann alle Emotionen der Gefühlspalette wecken. Was steckt also alles hinter Meditationsmusik?

Mit Meditationsmusik kann man einerseits die Musik meinen, die bei meditativen Ritualen entsteht, zum Beispiel Mönchsgesang oder die Töne einer Klangschale. Im Folgenden stellen wir dir Musik vor, die du während der Meditation abspielen kannst und die dich so im Entspannen und Fokussieren unterstützen kann. Hierbei gibt es viele Möglichkeiten:

  • Atmosphärische Hintergrundmusik: In diese Kategorie fallen alle Naturklänge, die aber auch mal durch Panflöten oder Klangschalentöne ergänzt werden können.

  • Klassische Musik: Bei klassischer Musik solltest du darauf achten, dass sie ohne Gesang ist und keine starken Emotionen erweckt. Also am besten harmonische, ruhige Musikstücke in Dur.

  • Klangschalenmusik: Klangschalen können entweder wie Glocken geschlagen werden oder durch Reibung in Schwingungen versetzt werden. Die Schwingungen können sehr entspannend wirken und werden deswegen auch gerne in der Klangtherapie eingesetzt.

  • Binaurale Beats: Bei binauralen Beats werden deine beiden Ohren je mit verschiedenen Frequenzen beschallt. Deine Gehirnwellen passen sich an die Frequenzen an und geraten in eine dritte langsamere Schwingung. In dieser Frequenz bist du entspannter und ein meditativer Zustand wird begünstigt. Aus nachvollziehbaren Gründen wirken die Beats jedoch nur, wenn du Kopfhörer benutzt.

Etwas abseits dieser Kategorien gehören sogenannte Gong-Bäder. Dabei werden mit einem großen Gong Klänge und Schwingungen erzeugt, die den Raum füllen. Die Wahrnehmung des Gongs erfolgt auf hoch subjektive Weise. Alle möglichen Klänge erscheinen urplötzlich während des Spiels. Übrigens: Ein siebenminütiges Gong-Bad von der Komponistin gibt es ab jetzt auch in der 7Mind App.

Grundsätzlich gilt: Probiere unterschiedliche Meditationsmusik aus, um herauszufinden, was für dich funktioniert. Spüre, ob dich die Musik entspannt und was sie dich fühlen lässt. Sie sollte dich nicht emotional triggern oder in ihre eigene Welt ziehen.

Jetzt neu: Entspanne bei 7 Minuten Gongbad

Starte den Kurs „Glück“

Meditationsmusik: Ja, bitte!

Aber sollten wir beim Meditieren überhaupt Musik hören? Ist das nicht kontraproduktiv, wenn wir uns von der Reizüberflutung entfernen wollen und uns ganz auf uns und unsere Umwelt konzentrieren möchten?

Grundsätzlich stimmt das. Denn die klassischen Meditationsmethoden wollen genau das - Fokus auf den Moment, wie er ist, ohne Beeinflussung. Doch trotzdem gibt es ein paar Argumente, die für Klang und Musik während des Meditierens sprechen:

Musik kann dich beruhigen

Meditationsmusik stimuliert das parasympathische Nervensystem. Das bewirkt, dass unser Körper in den Entspannungsmodus umschaltet. Körperfunktionen wie Verdauung und Muskelentspannung werden aktiviert und unser Blutdruck gesenkt. Wir können regenerieren und loslassen.

Aber auch für deinen Kopf kann Musik beruhigend sein. Denn im Gegensatz zur absoluten Stille hast du etwas äußeres, auf das du deine Aufmerksamkeit lenken kannst. Gerade wenn du das Gedankenkarussell einmal schnell verlassen möchtest, kann dir die richtige Musik genau diesen Prozess erleichtern. Das gilt jedoch nicht, wenn die Musik nicht für dich geeignet ist, sprich: Du bleibst emotional an ihr hängen und schwelgst in Erinnerungen und Gedankenwelten.

Du kannst deine Stimmung beeinflussen

Dass Musik unsere Emotionen nicht kalt lässt, müssen wir wohl niemandem erklären. Dabei kann sie nicht nur glücklich oder traurig machen, du kannst auch in feinere emotionale Nuancen gehen. Bist du unruhig, entscheide dich für langsame Musik mit tiefen Bässen. Brauchst du mehr Leichtigkeit, schalte lieber melodische Musik mit Panflöte und Vogelzwitschern an.

Auch hier gilt wieder: Der eigentliche Gedanke der Meditation ist die Wahrnehmung des Ist-Zustands, auch wenn die Emotionen unangenehm sind. Durch ein bewusstes Lenken sind wir eher auf der Ebene der Entspannung, als der Meditation. Aber wer sagt, dass das nicht genau das ist, was du gerade brauchst?

Meditationsmusik übertönt äußere Ablenkungen

Genauso wie das innere Geplapper, kann Musik auch Ablenkungen von außen eindämmen. Die Baustelle vor dem Fenster, das hin und her Wandern des Mitbewohners vor der Zimmertür oder der Staubsauger des Nachbarn rücken mit Meditationsmusik im Ohr auf einmal in den Hintergrund. Gerade für Meditationsanfänger, die solche Nebengeräusche als störend empfinden, kann Musik hier Abhilfe schaffen. Soll es eine kleine Herausforderung sein, raten wir natürlich dazu, auch die Staubsaugerklänge in die Meditation mitzunehmen und neutral wahrzunehmen. ;)

Oder doch lieber in der Stille meditieren?

Durch Meditation mit Musik beeinflussen wir immer den aktuellen Moment. Das heißt, das nicht-wertende, nicht-reagierende Einswerden mit der Umwelt ist hier nicht so möglich wie in der Stille. So können wir abschließend sagen, dass es ganz auf deine Motivation zu meditieren ankommt. Möchtest du ganz klassisch praktizieren, solltest du früher oder später auf Musik verzichten. Sie kann uns jedoch den Einstieg in einen meditativen Zustand erleichtern und einen Einblick in das Gefühl des Losgelöst-Seins geben. Und auch wenn du einfach eine Weile entspannen möchtest, ohne dich komplett auf dich selbst konzentrieren zu müssen, ist sie wunderbar geeignet.

Meditationsmusik kann übrigens nicht nur während des Meditierens gehört werden. Ihre entspannende Wirkung kann dich schließlich genauso gut beim Einschlafen, Baden, Essen oder Arbeiten begleiten. Probier es doch einfach mal aus!

Jetzt neu: Entspanne bei 7 Minuten Gongbad

Starte den Kurs „Glück“

Bild: Manja Vitolic auf Unsplash

Achtsamkeitsimpuls

Erhalte unsere neuesten Artikel, Achtsamkeitsimpulse und Angebote in unserem monatlichen Newsletter!

*Pflichtfelder

7Mind wirkt positiv. Erfahre mehr.