Muss ich oder will ich? Finde deine Vision 2020

Neues Jahr, neues du? Wir verraten, was hinter dem Modewort Persönlichkeitsentwicklung steckt und was nicht. Mit diesen 6 Tipps findest du deine Vision für 2020.

6 Tipps für deine Persönlichkeitsentwicklung

Das wichtigste vorab: Persönlichkeitsentwicklung ist kein Honigkuchen-Pferd und meint selten, was sie verspricht. Erschaffe dich neu in 3 Tagen, von jetzt auf gleich glücklich sein, das mittelmäßige Leben hinter dir lassen und ENDLICH deinen Traum leben. Persönlichkeitsentwicklung wird häufig mit Geschichten assoziiert, in denen Menschen (häufig Frauen) ihren Job an den Nagel hängen, durch die Weltgeschichte reisen und am anderen Ende der Kugel an einem sonnigen Ort ihre echte, wahre Berufung finden.

Diese Illusion möchte ich dir jetzt nehmen. Nur weil du einen Artikel, ein Buch oder ein Online Seminar zum Thema Persönlichkeitsentwicklung liest oder belegst, heißt das noch lange nicht, dass sich von jetzt auf gleich dein Leben um hundertachtzig Grad dreht, das Geld vom Himmel regnet und du dein Traumleben inklusive Traumpartner und Hund auf dem Serviertablett präsentiert bekommst.

Ja, Persönlichkeitsentwicklung ist wichtig und die Grundlage für ein bewusstes, reflektiertes Leben. Doch Persönlichkeitsentwicklung kann anstrengend und herausfordernd sein. Es kann dich an deine Grenzen bringen und dazu führen, alte Gewohnheiten hinter dir zu lassen. Persönlichkeitsentwicklung ist kein Sahne-Baiser mit Kirsche oben drauf - doch es ist eine der vielen Möglichkeiten, persönlich zu wachsen und definitiv einen Selbstversuch wert!

Hier sind 6 Tipps, die dir bei deiner Persönlichkeitsentwicklung helfen und dich bei deiner Vision 2020 unterstützen.

Entwicklung kommt von “sich entwickeln”

Aus der Raupe wird ein Schmetterling. Wenn man sich auf den Pfad der Persönlichkeitsentwicklung begibt, dann kommt man um den Begriff “entwickeln” kaum herum. Laut Duden bedeutet das Verb “sich entwickeln”, so etwas wie ein neues Stadium zu erreichen, in dem vorherige Anlagen zur Entfaltung kommen. Außerdem versteckt sich hinter dem Wort ein Prozess, der fortlaufend zu [besseren] Phasen führt. Im Klartext: Sich zu entwickeln, heißt so viel, wie die eigenen Qualitäten zu nutzen und so in neue Abschnitte oder Lebensphasen zu treten. Qualitäten können dabei Fähigkeiten, Talente, Charaktereigenschaften, Beziehungen, Ereignisse oder Lebensumstände sein. Eigentlich alles, was dich wachsen lässt oder das Potential hat, deine Lebenssituation zu verändern.

Auch aus schlechten Erlebnissen und vermeintlich negativen Erfahrungen kann gelernt werden. Und Entwicklung bedeutet, zu lernen. Jede neue Erfahrung lässt unseren Erfahrungsschatz, aus dem wir schöpfen, wachsen. So wie ein Kind auf eine Herdplatte fasst oder stolpert, wenn es nicht auf den Boden guckt. Erfahrungen sind notwendig - egal ob gut oder schlecht. Sie gehören zum Leben dazu und geben dir die Möglichkeit, dich in die eine oder andere Richtung zu entwickeln. Eine Beziehung kann dir offenbaren, was du dir wirklich von deinem Partner erhoffst und welche Qualitäten eine Beziehung haben muss, damit sie zu dir und deinem Leben passt.

Heiße sowohl negative als auch positive Erfahrungen willkommen und richte den Blick auf das, was du aus ihnen lernen und schöpfen kannst. Denn Entwicklung bedeutet nicht immer nur den reinsten Konfetti-Wahnsinn. Es bedeutet zu wachsen, dort wo Wachstum möglich und nötig ist.

Die Vergangenheit ist ein Teil von dir

Um dich wirklich weiter zu entwickeln, ist es wichtig, mit deiner Vergangenheit reinen Tisch zu machen. Das bedeutet nicht, deine Vergangenheit in eine Schublade zu stecken und sie nie wieder zu öffnen - ganz im Gegenteil: Deine Vergangenheit steckt voller Momente, die betrachtet werden möchten.

Oft scheint die Vergangenheit negativ. Wir richten unseren inneren Scheinwerfer lediglich auf das, was schief gegangen ist. Auf das, was nicht geklappt oder sogar Wunden hinterlassen hat. Doch wenn du die Perspektive wechselst, wirst du dir schnell bewusst, dass die Vergangenheit zwar voller Hindernisse und problematischer Augenblicke steckt - doch diese Hindernisse hast du bewältigt. Du bist im Hier und Jetzt angekommen. Du hast die schwierigen Situationen gemeistert und bist daraus hervorgegangen.

Studiere dein Leben, studiere deine Vergangenheit. Deine Geschichte gehört zu dir. So wie die Geschichte eines Landes zu dem Land gehört. Du kannst deine Vergangenheit nicht verdrängen, leugnen oder beiseite schieben. Schaue dir an, was die letzten Jahre oder Jahrzehnte passiert ist. Was waren Momente, die dich herausgefordert haben? Was waren Augenblicke, die dich haben wachsen lassen? Und wie haben sich die Dinge gefügt, sodass du in diesem Moment angekommen bist?

Lerne, die Vergangenheit als einen Teil von dir zu akzeptieren. In der Annahme liegt die Fähigkeit, loszulassen. Und das brauchst du, um dich loszumachen, von dem was dich festhält, um einen Schritt weiterzugehen.

Veränderung bedarf Mut

Neue Wege zu gehen, die Vergangenheit zu betrachten und Wunden zu heilen, bedarf Mut. Denn Veränderungen sind nicht leicht. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, auch wenn wir meist von dem Gegenteiligen überzeugen wollen. Wir bewegen uns gerne in unserer Komfortzone - mit Menschen, die wir gut kennen, mit Essen, das uns schmeckt und mit Wegen, die uns bekannt sind. Das muss nicht heißen, dass wir diese Komfortzone als bereichernd empfinden. Doch es ist anstrengend, sie zu verlassen. Und es bedarf Mut. Mut, auszubrechen, Mut, neue Leute kennen zu lernen, Mut, nach vorne zu schauen.

Um Mut zu schöpfen, frage dich: Wovor habe ich Angst? Was ist das schlimmste, das passieren kann? Male dir dein worst-case-Szenario aus und nimm wahr, wie sich das anfühlt. Ist dieses Bild wirklich so schlimm? Gibt es wirklich keinen Plan B, C oder D? Gibt es wirklich keine Hintertür, durch die du gehen kannst? Gibt es wirklich kein zurück?

Meist ist unsere Angst irrational begründet und hält an Werten wie Sicherheit oder dem Gefühl, dass jede Entscheidung endgültig ist, fest. Ja, Sicherheit ist wichtig. Doch ist das Leben nicht manchmal ein bisschen Risiko wert? Und was ist schon wirklich endgültig im Leben?

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Das, was für andere funktioniert, muss nicht für dich funktionieren

Wir leben in einem Zeitalter des Vergleichens. Noch nie war es so einfach, dich zu vergleichen. Social Media ermöglicht es dir, zu jeder Zeit, an jedem Ort, hunderte von Accounts zu checken und Informationen sowie Bildmaterial von überall auf der Welt zu erhalten. Doch werde dir bewusst, dass diese Bilder und Informationen, die dich über Social Media erreichen, durch einen riesigen Filter gejagt wurden und selten die Realität abbilden.

In dem du dich vergleichst, vergleichst du dich mit einem Abbild einer Realität, die nicht existiert. Sie existiert nicht und erzeugt trotzdem einen unheimlichen Druck auf dich, der nicht selten in Selbstzweifel endet. Löse dich davon, fang an, auf dich zu schauen. Fang an, dein Leben zu leben und nicht deine Zeit darauf zu verschwenden, das Leben von anderen nachzuahmen oder leben zu wollen. Du kannst dich nur entwickeln, wenn du deine Aufmerksamkeit auf dich, deine Person, deine Bedürfnisse und Qualitäten richtest. Denn das, was für andere funktioniert muss nicht für dich funktionieren. Ihre Realität ist nicht deine Realität. Ihr Leben ist nicht dein Leben.

Richte deine Energie auf das, was dich weiterbringt, was dir Freude bereitet und auf die Sachen, die dich erfüllen. Das kann ein Buch-Club sein, ein Wanderverein, ein Backkurs oder eine ehrenamtliche Tätigkeit. In dem Moment, in dem du tust, was sich aus deinem Inneren heraus richtig anfühlt, bist du bereits auf dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung. Denn du hörst auf deine Person und achtest auf deine Bedürfnisse!

Ohne Pausen kein Wachstum

Und zu guter Letzt: Das Leben ist kein Sprint. Du kannst nicht auf dich und deine Bedürfnisse achten, wenn du nur am Rennen bist und weder zur Seite noch nach vorne oder hinten schauen kannst. Gönne dir regelmäßige Pausen - so ambitioniert deine Pläne auch sein mögen. In der Ruhe liegt die Kraft. Nimm dir regelmäßige Auszeiten, um zu reflektieren, Tagebuch zu schreiben oder einfach nur die Stille zu genießen. Du brauchst Pausen, um deine Ressourcen aufzufüllen und neue Kraft zu schöpfen.

Muss ich oder will ich?

Nachdem du dir bewusst geworden bist, was Entwicklung bedeutet und wie wichtig es ist, deine Vergangenheit als Teil von dir anzuerkennen, frage dich nun: Was MUSS ich und was MÖCHTE ich wirklich? Nimm dir dazu einen Stift und ein Blatt Papier. Widme dich zunächst der ersten Frage und notiere alles, was dir zu “Was muss ich…” in den Sinn kommt. Überlege gar nicht groß und schreibe alles intuitiv nieder. Drehe nun den Zettel um und notiere dir alles, was du gerne in deinem Leben möchtest. Von Beziehungen, über Wohnort bis hin zu Kleinigkeiten wie “Pflanzen” oder auch abstrakte Werte wie “Güte” oder “Herzlichkeit”. Vergleiche nun die beiden Seiten miteinander. Gibt es Übereinstimmungen? Inwieweit unterscheiden sich “müssen” und “möchten”?

Streiche nun symbolisch die Punkte unter “müssen” durch. Überprüfe deine Verpflichtungen. Ist alles davon wirklich ein Muss? Jede Entscheidung, jede Partnerschaft, jeden Weg, den du gehst, gehst du zu einem großen Teil freiwillig. Nehme den Raum der Möglichkeiten wahr, in dem du dich bewegst.

Knüpfe dir im letzten Schritt die “Möchten”-Aspekte vor. Lass jeden einzelnen Punkt auf dich wirken und priorisiere im Anschluss. Welche Dinge möchtest du im kommenden Jahr auf jeden Fall in deinem Leben manifestieren? Vergegenwärtige dir, dass diese Dinge nicht per Zufall in dein Leben treten werden. Auch wenn die Ausnahme natürlich die Regel bestätigt. Im Allgemeinen stehen aktive Entscheidungen hinter deinen Wünschen. Die Entscheidung, öfter in die Natur zu gehen, deinen Beruf zu wechseln oder dich mit Themen wie Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen. Nichts kommt von ungefähr. Priorisiere also deine Wünsche und Bedürfnisse und überlege dir einen 3-Punkte-Plan, wie du diese Dinge im kommenden Jahr umsetzen möchtest.

Überlege dir zu jedem Aspekt : → Wann → Wie → Wo du deine Wünsche verwirklichen kannst und wirst. Lege dir diesen Zettel auf deinen Nachttisch oder unter deine Matratze. Er wird dein Begleiter für das kommende Jahr. Deine Vision für 2020!

Das Feld der Persönlichkeitsentwicklung ist riesengroß. Doch letzten Endes kommt es darauf an, den Mut zu haben, Veränderungen umzusetzen, sich bewusst zu werden, was Entwicklung für dich bedeutet und die richtigen Fragen zu stellen. Komme ins Machen! Hinterfrage! Schaffe dir Raum, um dich und deine Person in die nächste Lebensphase zu bringen.

Die Podcastfolge zum Impuls der Woche:


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Bild: Guilia Bertelli auf Unsplash

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