Resilienz stärken: Geheime Superkraft bei Stress und Krisen

Wie gut wir Stress und Krisen meistern, hängt vor allem von unserer psychischen Widerstandsfähigkeit ab – der Resilienz. Wir zeigen dir, wie du diese Fähigkeit trainieren kannst.

Von Miriam Stropel

Resilienz stärken: Unsere Tipps

Konkurrenzdruck, erhöhte Anforderungen im Arbeitsleben, soziale Konflikte, persönliche Krisen – es gibt unzählige Auslöser von Stress. Laut einer Studie der Pronova BKK fühlt sich sogar jeder zweite Bürger vom Burn-Out bedroht. Beunruhigend ist auch die steigende Zahl der körperlichen und psychischen Erkrankungen, die durch Stress ausgelöst werden. Doch wer frühzeitig die Alarmzeichen erkennt und Präventivmaßnahmen trifft, kann verhindern, dass es soweit kommt.

Um deine Stressresistenz zu stärken, musst du aber nicht gleich ein teures Retreat buchen. Denn alles, was du brauchst, steckt bereits in dir: Wenn du dir deiner inneren Ressourcen bewusst wirst, stärkst du deine Resilienz und somit deine psychische Widerstandskraft.

Was bedeutet Resilienz?

Manche Menschen können Stresssituationen besser bewältigen als andere – sie verfügen über eine höhere Resilienz. Obwohl dieser Begriff innerhalb der letzten Jahre in den Medien präsenter geworden ist, ist es kein Modewort, sondern stammt aus der Psychologie. Resilienz beschreibt die seelische Widerstandskraft, also die Fähigkeit, Krisen zu überstehen und dabei die psychische Gesundheit zu erhalten. Wer diese Eigenschaft besitzt, kann besser mit schwierigen Lebensphasen umgehen und sogar gestärkt aus ihnen herausgehen.

Viele unterschiedliche Faktoren haben Einfluss auf die Resilienz. Resiliente Menschen glauben an ihre eigenen Fähigkeiten und handeln proaktiv, um ihr Leben nach ihren Wünschen zu gestalten und zu verbessern. Im Krisenfall sind diese Personen zuversichtlich, eine Lösung zu finden und fühlen sich nicht hilflos ausgeliefert.

Resilienz kann man trainieren

Viele Menschen haben Resilienz bereits in der frühen Kindheit erlernt. Vor allem, wenn sie liebevolle Unterstützung durch ihre Eltern bekommen haben und viele positive Erfahrungen mit anderen sammeln durften. Doch auch im Erwachsenenalter kann diese Fähigkeit weiter trainiert werden. Wir möchten dir Tipps geben, wie du deine Resilienz mithilfe deiner inneren und äußeren Ressourcen stärken kannst. Wenn du dir deiner Ressourcen bewusst wirst und in einer Krisensituation auf sie zurück greifst, kann dir das bei der Bewältigung helfen.

Resilienz stärken durch diese Ressourcen:

1. Achtsamkeit Eine der wichtigsten inneren Ressourcen ist Achtsamkeit. Achtsamkeit lässt sich beispielsweise durch Meditation trainieren. Eine tägliche Meditationspraxis steigert die Resilienz in Stresssituationen, wie eine Studie der Carnegie Mellon University nachgewiesen hat. Versuche täglich, in dich zu gehen und deine Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Achtsamkeit schult die Fähigkeit der Akzeptanz - ein wichtiger Schlüssel zu mehr Resilienz. Nimm auch die negativen Momente an und verstehe, dass diese genauso zum Leben dazugehören, wie die positiven. Wichtig ist, dass du den Glauben an dich selbst und deine Kräfte nicht verlierst. Auch dabei kann dir Achtsamkeitstraining eine Hilfe sein, denn du stärkst eine weitere innere Ressource: die Selbstwirksamkeit.

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2. Der Glaube an dich selbst Selbstwirksamkeit zählt zu den wichtigsten Eigenschaften, die resiliente Menschen besitzen. Übernimm Verantwortung für dein Leben und erkenne, dass du die Macht hast, es zu steuern. Wer an seine eigene Kraft glaubt, kann selbst schwierige Aufgaben besser bewältigen. Baue dein Selbstwertgefühl auf, indem du dir vor Augen führst, was deine Stärken sind. Was kannst du besonders gut? Überlege einmal, was du bis heute in deinem Leben geschafft hast und was du bereits in diesem Jahr richtig gut gemacht hast. Welche deiner Eigenschaften und Talente haben dir dabei geholfen? Vertraue darauf, dass du mit ihnen auch weiterhin deine Ziele erreichen kannst.

3. Soziales Netzwerk Zu den äußeren Ressourcen, die deine Resilienz stärken, zählen deine Beziehungen. Ein gutes soziales Netz ist eine der wichtigsten Schutzfaktoren bei Stress. Dabei kommt es weniger auf die Quantität, sondern mehr auf die Qualität an. Überlege dir, welche Menschen dir wirklich gut tun. Leider werden die sozialen Kontakte oft zugunsten des Berufs vernachlässigt. Investiere Zeit in die Pflege deiner Freundschaften und Beziehungen. Die emotionale Nähe zu anderen hilft bei Stress, weil sie dir das Gefühl der Sicherheit gibt, nicht alleine zu sein. Es ist enorm hilfreich, sich mit anderen auszutauschen und eine andere Sicht der Dinge zu bekommen. Auch körperliche Nähe ist ein wunderbares Anti-Stress-Mittel – manchmal möchte man doch einfach nur fest in den Arm genommen werden. Um deine Beziehungen zu stärken, achte stets auf eine achtsame Kommunikation und höre deinem Gegenüber wertschätzend zu. Versuche außerdem, authentisch zu sein und dich nicht zu verstellen. Stehe zu deinen Ansichten und übe dich darin, zu sagen, wenn dir etwas nicht gefällt. Das kann anfangs etwas Überwindung kosten, aber je öfter du es tust, desto einfacher wird es dir fallen. Denn nur so ziehst du Menschen in dein Leben, die zu dir und deinen Werten passen und dich auch in schweren Zeiten unterstützen.

4. Die Natur als Kraftquelle Eine Ressource, die meist sehr einfach zugänglich ist, ist die Natur. Es klingt so selbstverständlich, doch oft nutzen wir diese Kraftquelle viel zu selten. Besonders, wenn wir den Großteil des Tages im Büro, Auto oder den eigenen vier Wänden verbringen. Dabei kann sogar alleine schon der Anblick eines Baumes dein Immunsystem und deine Resilienz stärken. Noch stärker wird dieser Effekt natürlich, wenn du dir regelmäßig Zeit für einen Spaziergang im Wald oder Stadtpark nimmst. Atme die frische Luft ein, lausche dem sanften Rascheln der Blätter und spüre deine Verbundenheit mit der Natur.

Wer seine Resilienz trainiert und sich seiner inneren und äußeren Kraftquellen bewusst wird, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, sich vor übermäßigem Stress zu schützen und nach einer Krise schneller wieder auf die Beine zu kommen. Dabei geht es nicht darum, vollkommen abgehärtet zu werden, sondern mit schwierigen Situationen besser umgehen zu können.

Die Podcastfolge zum Thema Resilienz:

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